Meine Stimme für vhelp.de - DiBaDu und Dein Verein 2015

(08. Juni 2015) –  Ab sofort kann jeder auf www.ing-diba.de/verein für den Verein vhelp.de Vertreter helfen Vertretern e.V. im Rahmen der Aktion „DiBaDu und Dein Verein“ abstimmen. Bei dieser Aktion werden deutschlandweit insgesamt 1.000.000 Euro an 1.000 gemeinnützige Vereine gespendet. Dabei zählt jede Stimme, denn die 1.000 dort registrierten Vereine, die bis 30. Juni 2015 die meisten Stimmen sammeln, erhalten eine Spende in Höhe von 1.000 Euro.

vhelp.de wurde von Allianz-Vertretern gegründet, um Mitgliedern zu helfen, die durch besondere Ereignisse in eine Notsituation geraten sind. Mitglieder können bei psychischen und emotionalen Problemen kostenfrei rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr eine Personal Support Line (PSL) anrufen und professionelle telefonische Beratung oder ggf. persönliche Therapiesitzungen vor Ort in Anspruch nehmen.
vhelp.de fördert die Work-Life-Balance, Gesundheitsmanagement und -vorsorge, Motivation und das Leistungsvermögen sowie das Wohlbefinden unserer Mitglieder und ihrer Angehörigen.

Alle Informationen zur Aktion: http://www.ing-diba.de/verein
Alle Informationen zu vhelp.de: http://www.vhelp.de

 

Vor Burnout muss man sich selbst schützen

(26. Mai 2015) Wer nicht ausbrennen will, muss selbst handeln. Vom Arbeitgeber ist wenig Hilfe zu erwarten. Das E-Book "Krank im Job: Burnout und die Folgen" gibt umfänglich Hilfestellung, Selbsttests und Checklisten
von Christoph Lixenfeld (Autor)

Die meisten halten Burnout für eine Modekrankheit der Postmoderne, an der der Quartalszahlenwahnsinn Schuld ist und der auch ansonsten wachsende Leistungsdruck des 21. Jahrhunderts. Tatsächlich ist lediglich der Begriff neu, nicht aber die von ihm beschriebenen Phänomene. Die gab es schon vor mehr als 100 Jahren, und sie wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts ebenso intensiv diskutiert wie heute. Damals hieß das Ganze Neurasthenie, zu Deutsch Nervenschwäche, laut Wikipedia eine "Modekrankheit der gehobenen Gesellschaftsschicht."

Die Symptome waren dieselben wie beim Burnout: Erschöpfung, Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, unerklärliche Traurigkeit. Es entstanden Spezialkliniken, die den Patienten ‚Ruhekuren‘ verordneten. Auch damals wurde diskutiert, ob nicht das moderne Leben grundsätzlich viel zu stressig geworden ist, um noch für irgendwen erträglich sein.
Nachdem die Menschen durch zwei Weltkriege und diverse Wirtschaftskrisen ein paar Jahrzehnte lang andere Sorgen hatten, kehrte das Ganze 1974 zurück, diesmal unter dem Namen Burnout. Kreiert hatte ihn der der deutsch-amerikanische Psychologe und Psychoanalytiker Herbert Freudenberger.

Kostenloses E-Book der Hannoverschen Lebensversicherung

Seitdem hat sich die Krankheit zu einer regelrechten Epidemie ausgewachsen: Laut dem kostenlosen E-Book "Krank im Job: Burnout und die Folgen", herausgegeben von der Hannoverschen Lebensversicherung AG, fühlt sich heute circa jeder dritte Berufstätige in Deutschland stark erschöpft oder sogar ausgebrannt. Und "bis zu 13 Millionen Arbeitnehmer" seien nach Schätzungen von Gesundheitsexperten und Krankenkassen vom Burnout betroffen.

Eine weitere, aktuelle Studie von Morgen & Morgen, einem Marktforschungs- und Analyseunternehmen für die Versicherungsbranche, stellte Ende April fest, dass 28,6 Prozent aller Fälle von Berufsunfähigkeit auf psychische Erkrankungen wie Depression oder Burnout zurückzuführen sind.

Nicht als eigenständige Erkrankung anerkannt

Trotz dieser dramatischen Zahlen wird Burnout bis heute von den Kassen nicht als eigenständige Erkrankung anerkannt. Warum das so ist, auch damit beschäftigt sich das E-Book. Burnout bezeichnet weniger eine Krankheit als vielmehr eine Kombination unterschiedlicher Erschöpfungssymptome, das Gefühl, in mehrfacher Hinsicht völlig fertig zu sein. Eine genaue Abgrenzung ist auch für Ärzte schwierig, nicht wenige von ihnen vertreten die These, Burnout sei lediglich eine andere Bezeichnung für Depressionen.

Für Betroffene geht es um drei Dinge

Aus Sicht der Betroffenen sind definitorische Fragen eher zweitrangig. Für sie geht es um drei Dinge: erstens zu erkennen, ob und wann ihnen eine solche Krise droht, zweitens zu lernen, wie man sie dann verhindert und drittens - wenn es für die Punkte eins und zwei schon zu spät ist - zu erfahren, wie sie aus dem Schlamassel wieder herauskommen.
In diesem Sinne haben die Psychologen Sandra Waeldin, Dominic Vogt und Matthias Burisch im Auftrag der Hannoverschen Lebensversicherungs AG ein ausführliches, dabei leicht lesbares E-Book geschrieben, dass Hilfestellung für die unterschiedlichsten Krisenkonstellationen liefert. Denn Burnout ist keineswegs gleich Burnout. Zwar sind fast immer die bereits beschriebenen Symptome beteiligt, aber diese geben noch keinen Hinweis auf die Ursachen.

Wertschätzung schützt vor Ausbrennen

Grundsätzlich können die im privaten oder beruflichen Umfeld liegen - oder in beiden. Was den Job betrifft, so fängt der (innere) Stress oft mit einem permanenten Ungleichgewicht zwischen Geleistetem und dessen Wertschätzung an. Arbeit wird nicht durch ihre schiere Menge als unerträglich empfunden, sondern dadurch, dass es keine Anerkennung dafür und wenig bis keine Gestaltungsspielräume gibt.
Die Autoren des E-Books schreiben dazu: "Es gilt als bewiesen, dass Sinnhaftigkeit und Wertschätzung von Arbeit eine große Bedeutung bei der Bewertung von Stress haben. Fehlt die Anerkennung, so empfinden die Menschen ihre geleistete Arbeit als anstrengender."

Gefährdete Ehrgeizige, Engagierte und Perfektionisten

Natürlich sind nicht alle gleich Burnout-Gefährdet, sondern vor allem die Ehrgeizigen, Engagierten, die Perfektionisten, die es sich nicht verzeihen würden, eine Aufgabe auch mal nur 90-prozentig erledigt zu haben. Oder um im (Sprach-)Bild zu bleiben: Wer ausgebrannt ist, hat vorher eben auch lichterloh gebrannt. Um Ursachen auch jenseits der Jobsituation auf die Spur zu kommen, empfehlen die Autoren Burnout-Gefährdeten eine "Rollenbetrachtung": Welche und wie viele Rollen spielen sie im Leben? Beispielsweise als Partner, Vater, Arbeitnehmer, Koch, ehrenamtlicher Helfer etc. pp. Mehr als fünf bis sechs solcher Rollen zu haben gilt als Stressauslöser. Vor allem ist es wichtig, das "ich" ebenfalls aus eine Rolle zu betrachten und die Frage zu stellen, ob genug Zeit bleibt, um sie auszufüllen.
Arbeitgeber könnten viel tun, aber...

Gestresst sein oder nicht hängt natürlich auch von der individuellen Einstellung beziehungsweise Mentalität ab. Als Verstärker gelten zu hohe (und vor allem unbewusste) Erwartungen. Typisch sind auch die Unfähigkeit, "nein" zu sagen oder der Versuch, es allen recht zu machen. Natürlich können Arbeitgeber viel gegen das Ausbrennen ihrer Mitarbeiter tun - und sie sollten es im Eigeninteresse tun. Schließlich leidet auch das Unternehmen darunter, wenn Mitarbeiter längerfristig wegen Krankheit ausfallen. Theoretisch. In der Praxis, das hat jeder Angestellte schon erlebt, sind Jasager und ehrgeizige Selbstausbeuter für den Chefs angenehme Mitarbeiter, Querdenker und Widersprecher werden allenfalls in Firmenbroschüren gelobt.
 

3 Fragen sollte sich jeder beantworten

Wer nicht ausbrennen will, muss sich also selbst schützen. Das E-Book "Krank im Job: Burnout und die Folgen" gibt hier umfänglich Hilfestellung, vor allem durch verschiedene Selbsttest und Checklisten.
Menschen, die wissen wollen, wie nah sie am (jobbedingten) Burnout stehen, sollten sich zunächst drei Fragen beantworten:

1.Gehe ich noch (einigermaßen) gerne ins Büro? Oder verursacht mir morgens allein schon der Gedanke daran Widerwillen?

2.Habe ich noch Zeit für Hobbys, Freunde, Bekannte? Oder tue ich im Grunde nichts mehr außer arbeiten, essen und schlafen?

3.Kann ich nach Feierabend den Job und die damit verbundenen Themen auch mal vergessen? Oder verfolgt mich das innerlich ständig, vielleicht sogar im Schlaf?

Schon wer eine dieser Fragen eindeutig mit Ja beantwortet, muss dringend etwas ändern. Denn dann sind die anderen beiden Phänomene garantiert auch nicht mehr weit.

http://www.cio.de/a/vor-burnout-muss-man-sich-selbst-schuetzen,3107620

Systemisches Coaching: Instrument für Burnout-Prävention

(22. Mai 2015) Immer mehr Unternehmen suchen nach Mitteln und Wegen für die Burnout-Prävention. Nicht ohne Grund. Psychische Belastungen nehmen unter Arbeitnehmern und Führungskräften gleichermaßen zu. Ein Instrument, dass bei der Umsetzung einer Vorbeugestrategie helfen kann, werden wir ihnen folgenden Beitrag etwas näher vorstellen. Gemeint ist systemisches Coaching.

Jeder zweite Beschäftigte in Deutschland fühlt sich gehetzt

Traurig, aber wahr: Psychische Belastungen sind inzwischen Alltag für viele Beschäftigte hierzulande. Laut einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftbundes (DGB) fühlen sich mehr als 60 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland dazu verpflichtet, immer mehr Tätigkeiten in immer kürzeren Zeitabständen absolvieren zu müssen, als das früher noch der Fall war. Und mehr jeder zweite sagt, dass er sich bei der Arbeit sehr häufig oder oft gehetzt fühlt. Der Führungsriege ergeht es nicht viel besser, denn auch Manager leiden zunehmend an Burnout, worauf die Medien bereits seit Jahren immer wieder hinweisen.

Manche Fehler sind hausgemacht

Die Ursachen für diesen besorgniserregenden Trend sind an mehreren Stellen zu suchen. Einerseits in den gesellschaftlichen Entwicklungen. Eine der Folgen des technischen Fortschritts, dass Tätigkeiten zunehmend unabhängig von Ort und Zeit erledigt werden können beziehungsweise müssen. Das spiegelt sich andererseits im Wettbewerb der Unternehmen wieder, deren Führungskräfte wiederum den damit verbundenen Druck ungefiltert an ihre Mitarbeiter weiterleiten. Damit werden Stress, Burnout & Co. regelrecht Tür und Tor geöffnet. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings in Bezug auf Motivation: Gute Chefs wirken Wunder. Und motivierte Mitarbeiter sind oft nicht gestresste Mitarbeiter.

Erfolgreiche Bunrout-Prävention: Systemisches Coaching ein Ansatz

Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Denn wenn sich erst einmal Prozessabläufe im Betriebsalltag etabliert haben, sind diese oft nur schwer zu ändern. Kurioserweise gerade diejenigen, die sich als schädlich für das Unternehmen beziehungsweise belastend für seine Mitarbeiter herauskristallisiert haben. Hier kann ein Anreiz von außen systemisches Coaching (siehe hierzu auch: www.coaching-kompetenz.de/coaching-muenchen/systemisches-coaching.php) Abhilfe schaffen.
Es hilft Führungskräften und Angestellten dabei:
Stärken und Entwicklungsfelder zu erkennen und auszubauen
Begeisterung zu wecken beziehungsweise (wieder) zu finden
Stress zu meistern und Herausforderungen anzugehen
Blockaden aufzulösen
Selbstvertrauen und somit die Außenwirkung zu steigern
sich im Beruf (beispielsweise nach der Elternzeit) neu zu orientieren
Authentisch zu leben und handeln lernen

Bereitschaft sich zu hinterfragen unabdingbar

Summa summarum ein Instrument für Burnout-Prävention. Doch das funktioniert nur, wenn man sich selbst gegenüber eingesteht, dass psychische Belastungen auch in einem selbst zu suchen sind. Denn Burnout ist nicht nur eine Konsequenz einer sich im Wandel befindenden Gesellschaft, sonder ebenfalls eine Folge der Verdrängung persönlicher Bedürfnisse. Das heißt, der Weg zu mehr Ausgeglichenheit führt nicht ausschließlich über organisatorische, sondern vor allem persönliche Strukturen.

http://www.hcc-magazin.com/systemisches-coaching-instrument-fuer-burnout-praevention/14393

Psychische Erkrankungen verursachen 26 Milliarden Euro Schaden

(08. Mai 2015) Die Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz, die seit Oktober 2013 Pflicht ist, stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. "Nicht nur kleine und mittelständische Betriebe sind mit der Durchführung schlichtweg überfordert", resümiert Personalexperte und Geschäftsführer der BWA Akademie (www.bwabonn.de) Harald Müller. Da es laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) allein in Deutschland derzeit 90 unterschiedliche Verfahren gibt, ist eine Unterstützung durch professionelle Experten meist sinnvoll. Diese helfen dabei, das Projekt "Gefährdungsbeurteilung" effizient umzusetzen - ein nicht ganz unwichtiges Thema: Nach jüngsten Berechnungen der Bundesregierung entstehen der deutschen Wirtschaft durch psychische Krankheiten jährlich Produktionsausfälle von 26 Milliarden Euro.

Zahl der betrieblichen Fehltage durch psychische Belastungen nimmt dramatisch zu

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat beruflichen Stress mit zu den "größten Gefahren des 21. Jahrhunderts" erklärt. Wohl zurecht, denn die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu und die Zahl der Erkrankten steigt stetig an. So hat die Bundespsychotherapeutenkammer festgestellt, dass 12,5 Prozent aller Krankheitsausfälle mittlerweile auf psychische Erkrankungen zurückgehen. Damit ist die Zahl der betrieblichen Fehltage aufgrund von Burnout seit 2004 um fast 1.400 Prozent gestiegen. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens. Arbeitsausfälle wegen psychischen Erkrankungen nehmen in Deutschland mittlerweile Platz 2 bei den Krankschreibungen ein. Auch die Zahl der Frühverrentungen wegen Burnout oder Depressionen steigen.

http://www.presseportal.de/pm/74029/3016185/gefaehrdungsbeurteilung-psychischer-belastungen-unternehmen-sind-oftmals-ueberfordert

Schlechte Chefs treiben Mitarbeiter ins Burnout

( 28. April 2015) von Claudia Landolt - Nicht Manager, sondern deren Mitarbeiter leiden häufig an Burnouts. Besonders Frauen sind betroffen. Grund ist schlechter Führungsstil.

Manager haben viel Stress. Doch überraschenderweise führt dies bei ihnen vergleichsweise selten zu psychischen Erkankungen wie Depressionen oder Burnouts. In einer Untersuchung des Gallup-Instituts unter 73'639 Berufstätigen aus den USA, der Schweiz und Österreich gaben nur 3,8 Prozent der Manager an, an einer Depression zu leiden. Dagegen litten die Angestellten der Manager am häufigsten unter Stress-, Müdigkeits- und Unruhezuständen. In der Schweiz gaben rund 6 Prozent der Büroangestellten an, unter Stresssymptomen oder gar Depressionen zu leiden. Besonders häufig sind es Frauen.

Fehlende Anerkennung und grosser Druck

Ein weiterer Grund: «Frauen bekommen nicht die Anerkennung, die sie verdienen», sagt Clivia Koch. Frauen würden gerne für ihre Leistung gelobt. Ausserdem sei die härtere Wirtschaftslage auch in den klassischen Büroberufen spürbar. «Je schlechter es einem Unternehmen geht, desto härter wird der Führungsstil», so Koch.

Und zwischen schlechtem Führungsstil und ausgebrannten Unterstellten gibt es einen Zusammenhang. In einer Studie des Deutschen Führungskräfteverbandes gaben die 360 Befragten «wachsende Arbeitsverdichtung» und «Termindruck» an. «Fehlende menschliche und soziale Anerkennung durch Vorgesetzte» war der drittwichtigste Grund für Burnout-Fälle.

Frauen sind dienstleistungsbezogen

Damit hätten gerade Frauen Mühe, weil sie sehr dienstleistungs- und personenbezogen seien. Kommt zur mangelnden Anerkennung und dem autoritären Führungsstil noch die Kontrollsucht des Chefs dazu, werde der Stress sehr gross. «Nur wenige Frauen schaffen es, eine E-Mail am Wochenende zu ignorieren», weiss Koch. Sie fühlten sich verpflichtet zu antworten. «Wenn die Kinder schreien, sind die Frauen gleich zur Stelle.» Beim Chef sei das nicht anders.

Die Anforderungen an kaufmännische Jobs sind im Vergleich zu früher zudem deutlich gewachsen. «Auch von Personen auf tieferen Hierarchieebenen wird heute vermehrt erwartet, vernetzt und unternehmerisch zu denken und zu handeln», erklärt Manuel Keller, Leiter Beruf und Beratung KV Schweiz. Die Situation, dass Konflikte, die aufgrund von Führungsschwäche schlecht angegangen werden, in der Tendenz häufiger zu Stresssituationen bei Mitarbeitenden führen, sei bekannt.

Schneller Jobwechsel nicht möglich

«Auch unklare Kompetenzregelungen, Funktionsbeschreibungen, fehlende Anerkennung, überbordende Arbeitslast und Mobbing oder Bossing führen zu Stressbelastungen bei den Mitarbeitenden», so Keller.

Nicht selten haben die Frauen davon irgendwann genug und machen sich selbständig. 2013 wurde jedes vierte Unternehmen laut einer Erhebung der Gründerplattform Startups.ch von einer Frau gegründet. 1993 waren es lediglich fünf Prozent.

http://www.20min.ch/finance/news/story/Schlechte-Chefs-treiben-Mitarbeiter-in-den-Burnout-22529486

Die Deutschen leiden unter einer Wochenend-Neurose

(24. April 2015) Regelmäßig fällt die Republik in den "Weekend Blues": Viele Deutsche finden an freien Tagen keinen Ausweg aus dem Stress der Arbeitswoche. Vor allem zwei Kriterien entscheiden, ob Sie gefährdet sind.

"Das Wochenende ist die große Zeit des Terrors", schreibt "Welt"-Kolumnist Hans Zippert. Recht hat er. Denn nicht nur "Party-Terror, Grill-Terror oder Familien-Terror" fordern ihren Tribut. Es ist auch der Arbeitsstress der Werktage, der am Wochenende ganz besonders brutal zuschlägt. Die Hamburger Kollegen Maennig, Steenbeck und Wilhelm können für Deutschland mit Hilfe sorgfältig ausgeführter Mikrodatenanalysen nachweisen, dass Männer stärker als Frauen und besser Gebildete eher als geringer Qualifizierte von der Sonntagsneurose betroffen sind. Schlimmer noch: Viele hoch gebildete Führungs- und Fachkräfte finden überhaupt keinen Ausweg mehr aus dem werktäglichen Hamsterrad – nicht einmal an Frei- oder Feiertagen. Sie sind im Dauerstress, in einem "Weekend Blues", der das ganze Wochenende vermiest.

Anders als Männer sind Frauen durch den Wochenendterror weniger gestresst. Die Arbeit der kommenden Woche führt bei gebildeten Frauen lediglich sonntags, nicht jedoch samstags zu einer verschlechterten Stimmung. Allerdings sind viele weniger gebildete Frauen am Samstag schlecht gelaunt. Vielleicht ist diese Unzufriedenheit aber weniger der (kommenden) Arbeitswoche geschuldet als dem Fakt, dass weniger hoch gebildete Frauen in der Regel auch in schlechter bezahlten Jobs beschäftigt werden. Das kann dann oft dazu führen, dass sie samstags – wenn sie alleinstehend sind – jene haushaltsnahen Dienstleistungen wie Putzen oder Waschen zusätzlich selber zu bewältigen haben, die besser Verdienende die Woche über durch andere erledigen lassen.


Warnung vor dem "Montagsauto"

Eine Sonntags- oder gar Wochenendneurose kann nicht gut sein – weder für die Betroffenen noch die Wirtschaft. Nicht nur, weil das Nichtabschalten allen biblischen Ermahnungen zuwiderläuft. Auch aus arbeitsmedizinischer Perspektive schadet eine Dauerbelastung der Produktivität und damit den Interessen aller. Denn niemand kann immer unter Hochspannung stehen. Ohne Pausen und arbeitsfreie Zeiten droht früher oder später ein Ausbrennen, schwinden Lust, Leidenschaft, Leistungsfähigkeit. Auch die Warnung vor dem berüchtigten fehlerhaften "Montagsauto" dürfte ihre Berechtigung haben. Sie gilt selbst dann noch, wenn Autos kaum mehr von Menschenhand, sondern Robotern gefertigt werden, bei denen bislang keine wochentags bedingte Neurose nachgewiesen werden konnte, weder sonn- noch feiertags. Denn irgendwo in der Wertschöpfungskette bleiben Menschen montags immer eingebunden. So haben die britischen Forscher Abu Bakar, Siganos und Vagenas-Nanos in einer 2014 veröffentlichten Untersuchung festgestellt, dass der Montag nicht nur in der Industrie, sondern auch auf den Finanzmärkten ein "schlechter" Tag sei. Montags seien Anleger pessimistischer und entsprechend zurückhaltender beim Investieren.


Gestresst am Monatsende

Schließlich gibt es eine ganze Reihe anderer Stimmungsschwankungen, die durch den Kalender und den Monats- oder Jahresrhythmus mitverursacht werden. So sind Geringverdiener in Deutschland gegen Monatsende hin gestresst, wenn das Geld in der Haushaltskasse knapp wird – ein Effekt, der Besserverdienenden erspart bleibt. Und in Skandinavien fühlen sich die Menschen in der dunklen Jahreszeit dramatisch viel unglücklicher als im Sommer.
Besteht des Wochenendterrors wegen (politischer) Handlungsbedarf? Ja, wenn auch nicht in Form neuer Gesetze oder zusätzlicher Regulierungen. Aber Unternehmen wären im eigenen Interesse gut beraten, offensiv und aktiv gegen die Sonntagsneurose bei den Führungs- und Fachkräften vorzugehen. Menschen brauchen Auszeiten, um sich zu erholen und ein immer länger werdendes (Arbeits-)Leben erfolgreich, zufrieden und glücklich bewältigen zu können.

Im Zeitalter der demografischen Schrumpfung und Alterung, in dem gebildete, hoch motivierte, leistungswillige und -fähige Mitarbeiter zum Schlüsselfaktor für den betrieblichen Erfolg werden und die Lebensarbeitszeit steigen sollte und nicht fallen darf, ist ein Burn-out nicht nur ein persönliches Desaster.

Es ist eine (sozio-)ökonomische Katastrophe, die allen schadet: den Betroffenen, den Unternehmen und der Gesellschaft insgesamt. Deshalb lohnt es sich, auf allen Ebenen und zu allen Zeiten dagegen anzukämpfen – nicht nur sonntags oder am Wochenende, wenn auch da ganz besonders.

http://www.welt.de/wirtschaft/article139965750/Die-Deutschen-leiden-unter-einer-Wochenend-Neurose.html

Fehlende Wertschätzung steigert Stressempfinden

(16. April 2015) Der meiste Stress im Arbeitsalltag ist menschlich bedingt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von InLoox, Hersteller von Projektmanagementsoftware, unter rund 220 Teilnehmern. Demnach sind belastende Umstände wie parallel zu bearbeitende Projekte oder die E-Mail-Flut nicht die Hauptursachen von Stress im Beruf. Stattdessen steigert vor allem ein Mangel an Wertschätzung das subjektive Stressempfinden. Dabei gilt: Vorgesetzte sind zufriedener als Angestellte.

Die Volkskrankheit Burn-out ist ein Schreckgespenst für viele Berufstätige, denn im Berufsalltag lauern viele Ausbrenner. Welche sind die größten Risikofaktoren und welche Stellschrauben gilt es zu drehen, um eine gesunde Balance zwischen erfülltem Arbeitsleben und entspannter Freizeit zu schaffen? Dieser Frage ging InLoox in einer Umfrage unter rund 220 Teilnehmern, vornehmlich aus den Branchen IT/Telekommunikation und Marketing/Medien, nach.

Auffallend ist das Ergebnis, dass diejenigen, die keine Vorgesetzten über sich haben, zufriedener mit ihrer Arbeitssituation sind als die Teilnehmer, die unter Vorgesetzten arbeiten, im Folgenden „Mitarbeiter“ genannt. Nahezu alle befragten Vorgesetzten bzw. Selbstständigen (98 Prozent) gaben an, ihre Arbeit als wertgeschätzt zu empfinden. Bei den Mitarbeitern war es mit rund 80 Prozent ein kleinerer Anteil. Eine sehr deutliche Diskrepanz zeigt sich bei der Wertschätzung in monetärer Hinsicht: 85 Prozent der Vorgesetzten sind mit ihrem Gehalt zufrieden, hingegen nur rund 60 Prozent der Mitarbeiter.

Auch bei der Beurteilung von Arbeitsbelastung, Zeitdruck, erfolgreicher Konfliktlösung und dem Übergreifen von Stress in private Lebensbereiche ist die Position der entscheidende Faktor. Vorgesetzte beurteilen diese Aspekte auffallend positiver als Mitarbeiter.

Fehlende Wertschätzung steigert Stressempfinden

Wie die Umfrage ergab, ist die wahrgenommene Wertschätzung geleisteter Arbeit ein entscheidender Faktor für das subjektive Stressempfinden: Wer das Gefühl hat, dass die eigene Arbeit nicht geachtet wird, ist gestresster. Vor allem auf das Privatleben hat die fehlende Anerkennung negative Auswirkungen: Die große Mehrheit (80 Prozent) derjenigen, die keine Wertschätzung für ihre Arbeit erfahren, gibt an, dass ihr Beruf negative Auswirkungen auf ihr Privatleben hat. Fühlt man sich wertgeschätzt, liegt dieser Wert deutlich niedriger: rund 50 Prozent sehen negative Auswirkungen.

Jeder zweite Mitarbeiter fühlt sich unter Zeitdruck

Die gefühlte Arbeitsbelastung ist gerade auf Seiten der Mitarbeiter relativ hoch. Nur jeder zweite Mitarbeiter hat das Gefühl, ausreichend Zeit für alle wichtigen Aufgaben zu haben. 60 Prozent der Befragten verbringen zwischen eineinhalb und zweieinhalb Stunden pro Tag damit, ihre E-Mails zu bearbeiten und nur fünf Prozent der Befragten können sich auf nur ein Projekt konzentrieren. Alle anderen bearbeiten mehrere Projekte parallel. Immerhin jeder fünfte Mitarbeiter gab an, dass er bzw. sie sich bereits erschöpft fühlt, bevor der Arbeitstag überhaupt begonnen hat. Nur drei Prozent der Vorgesetzten haben dieses Gefühl. 19 Prozent der Mitarbeiter und 12 Prozent der Vorgesetzten fürchten, irgendwann ein Burn-out zu erleiden.

Vorgesetzte sind zufriedener mit sich selbst

Vorgesetzte sind mit ihrem Erfolg zufriedener als Mitarbeiter: Rund 70 Prozent geben an, lohnende berufliche Ziele erreicht zu haben, während nur 45 Prozent der befragten Mitarbeiter dies angeben. Eine hohe Erwartungshaltung an sich selbst ist hingegen bei den Mitarbeitern weiter verbreitet (66 Prozent) als bei den Chefs (50 Prozent). Auch bei der Beurteilung der eigenen Arbeitsleistung sind die Mitarbeiter häufiger unzufrieden: 45 Prozent gaben an, sich vor einigen Jahren noch produktiver gefühlt zu haben. Nur 30 Prozent der Vorgesetzten empfinden das so.

Wie sind die Ergebnisse zu interpretieren?

Dr. Tatjana Reichhart, Oberärztin für Psychiatrie und Psychotherapie am Centrum für Disease Management (CFDM) der Technischen Universität München, erklärt die Ergebnisse auf Basis der Befunde ihrer wissenschaftlichen Studien: „Die Erkenntnis, dass Vorgesetzte im Allgemeinen beruflich zufriedener sind und weniger Stress empfinden, findet sich auch in einigen anderen wissenschaftlichen Studien und lässt sich anhand dreier Faktoren erklären. Zum einen haben Führungskräfte mehr Handlungsspielraum und sind weniger abhängig von der Wertschätzung Vorgesetzter. Mangelnde Wertschätzung ist mit einem erhöhten Risiko für Burnout bzw. psychische Belastungen assoziiert, wie ja auch die vorliegende Umfrage deutlich zeigt. Des Weiteren sind Führungskräfte tendenziell älter und haben mehr Berufserfahrung. Diese beiden Merkmale sind mit einem niedrigeren Burn-out-Risiko assoziiert, sie scheinen für Gelassenheit zu sorgen. Ein weiterer Grund für das geringere Stressempfinden bei Vorgesetzten kann sein, dass sie eben bereits Führungskräfte sind und nicht den Druck verspüren, sich für den nächsten Karriereschritt „verausgaben“ zu müssen. Die Befunde bedeuten jedoch nicht, dass Führungskräfte generell kein Risiko hätten, psychisch krank zu werden bzw. ein Burn-out zu bekommen. Gerade Führungskräfte in „Sandwich-Positionen“ können stark belastet sein.“

Dr. Andreas Tremel, Geschäftsführer von InLoox: „Die Untersuchung zeigt, dass es das Gefühl der Selbstbestimmtheit und der Anerkennung ist, das selbst hohe berufliche Anforderungen erträglich macht und Stress vorbeugt. Das ist ein deutliches Signal für Manager und Teamleiter: Die menschliche Komponente ist ganz entscheidend, wenn man gute Mitarbeiter halten will. Aber auch die Mitarbeiter selbst sollten sich nicht schämen, eine Bestätigung ihrer guten Arbeit zu verlangen.“

Das White Paper zur Umfrage inkl. Grafiken finden Sie unter: http://bit.ly/1Cwpd4t