Gegen Stress, Ärger und Burnout: Übungen für mehr Gelassenheit im Alltag

(24. Juli 2015) Ständig unter Druck, dauernd unter Strom, und dann noch Ärger mit dem Chef - für viele ist das im Beruf ganz normal geworden. Die Folge sind Dauerstress, Frust und Ärger. Gelassenheit hilft damit richtig umzugehen. Und sie lässt sich trainieren. Immer mehr Aufgaben in immer kürzerer Zeit erledigen zu müssen, das ist ein prägendes Merkmal unserer Zeit. Dabei wird immer schwieriger, wonach sich die meisten Menschen sehnen: Entschleunigung. Tatsächlich ist eben diese Entschleunigung nicht nur wichtig, um hin und wieder zu entspannen. Sondern sie wirkt auch wie ein natürlicher Schutzschild gegen Stress, Ärger und sogar Burnout. Das belegen zahlreiche Gesundheitsstudien. Doch wie soll man gelassen bleiben, wenn sich beruflich und privat die Aufgaben türmen?

Einer, der sich intensiv mit dem Thema Gelassenheit beschäftigt hat, ist Christian Bremer. Der Psychologe arbeitet seit 20 Jahren als Vortragsredner und Mental Coach. "Es mag paradox klingen, aber gerade weil die Arbeitsanforderungen immer weiter steigen, glaube ich, dass sich Stress und Ärger nur durch mehr Gelassenheit bewältigen lassen." Gelassenheit, das ist für den Experten kein Zeichen von Passivität, sondern die Fähigkeit, in schwierigen Situationen souverän zu handeln. "Möglich wird das indem wir eine gesunde innere Spannung finden", sagt der Trainer. "Ärger und Stress sind eine Überreaktion. Eine Unterreaktion wäre, dass einem alles egal ist."

Was ohne Gelassenheit passiert

Während viele Menschen Gelassenheit als eine Art Gabe empfinden, weiß Bremer aus jahrelanger Berufserfahrung: Gelassenheit ist erlernbar. "Stellen Sie sich vor, Ihr Chef kommt kurz vor Feierabend zu Ihnen und brummt Ihnen eine Extraaufgabe auf, die noch am selben Tag erledigt sein muss." Bei den meisten Menschen springt in diesem Moment der Autopilot an: "Der Ärger schlägt in sie ein wie der Blitz, und es folgt ein Ärger-Stress-Reflex über den Chef und die Situation", erklärt Bremer.

Was dann geschieht, kennt jeder: Man ist nicht mehr in der Lage schlagfertig zu reagieren, und sieht nur noch, was der andere tut, statt auf sich selbst zu hören. "Es ist, als ob das Gehirn auf Erbsengröße schrumpft", so der Coach. "Und hinterher ärgert man sich dann, dass man nicht besser reagiert hat." Eine Unzufriedenheit, die auch nach Diskussionen im Privatleben häufig auftaucht.

Was mit Gelassenheit passiert

Ein ganz anderes Ende kann das Gespräch nehmen, wenn es mit Gelassenheit erlebt wird. Der Mental Trainer erklärt: "Das funktioniert auf einem Zeitstrahl betrachtet so: Der Ärger kommt auf. Sie nehmen das unangenehme Gefühl erst mal nur wahr und sagen sich "Christian Stopp". Dann tun Sie einen Moment lang gar nichts und kommen bei sich an." Die Kombination aus Vorname und dem Wort "Stopp" soll dafür sorgen, dass es leichter ist, auf sich selbst zu hören. Das kurze Innehalten wiederum hilft, sich zu sammeln und zur inneren Souveränität zurückzufinden. Von außen ist dieser kurze Prozess nicht erkennbar. Im Inneren sorgt er Bremer zufolge aber dafür, dass der "Ärger-Stress-Autopilot" abgeschaltet wird.

"Dadurch, dass ich für einen Moment innehalte bevor ich reagiere, habe ich plötzlich die Wahl, wie ich mit der Situation umgehen will", sagt der Experte.

Die "Mal eine Minute"-Übung

Nicht ohne Grund erinnert diese kleine Unterbrechung im Handlungsfluss an eine Art Mini-Meditation. Achtsamkeit ist der gemeinsame Nenner, um den es bei der fernöstlichen Technik und bei Mental Coach Bremer geht. "Wir sind so gestresst, weil wir so selten für uns selbst da sind", sagt er. "Die Schulung unserer Achtsamkeit führt dazu, dass wir das, worum es uns geht, wieder besser wahrnehmen." Üben lässt sich das am besten mit der "Mal eine Minute"-Übung. Dabei nimmt man sich dreimal am Tag buchstäblich eine Minute Zeit und tut nichts anderes, als zu atmen. Ohne Bewertung. Ohne etwas Spezielles zu tun. Es wird nur registriert: "Aha, ich atme ein. Und jetzt atme ich aus." Das geht überall und fällt kaum auf. So kann Gelassenheit ein fester Bestandteil des Alltags werden, ohne deshalb einen Verlust an Leistungsfähigkeit mit sich zu bringen.

Mutig handeln trotz Angst

Wer sich aufmacht, mehr innere Souveränität zu erlangen, wird aber nicht nur mehr Ruhemomente gewinnen. Denn für den Gelassenheitstrainer bedeutet dieser Weg auch, sich seinen Ängsten zu stellen. "Der Verstand gaukelt uns vor, dass die Welt untergeht, wenn wir dem Chef absagen." Die berufliche Erfahrung Bremers hat ihm jedoch gezeigt: Mutig nach dem eigenen Gefühl zu handeln, funktioniert fast immer sehr gut. "In den wenigsten Fällen wird ein Chef überreagieren, wenn man ihm in Ruhe und souverän erklärt, dass man die zusätzlichen Aufgaben zwar erledigen kann, dass dann aber eben etwas anderes liegen bleibt." Üben sollte man das jedoch in weniger brenzligen Situationen, am besten per Vorwegnahme. "Stellen Sie sich folgende Frage: Wenn mein Chef heute wieder mit einer seiner stressigen Sachen daherkommt, was mache ich dann?" Wichtig ist, sich beim Durchspielen der Situation nicht nur einen Plan A und B, sondern auch C und D zurechtzulegen. Das macht in der Situation flexibel und ermöglicht, daran zu wachsen. "Bevor Sie aber etwas aussprechen, denken Sie daran, erst zu Ihrer inneren Gelassenheit zu finden."

Gelassenheit als Lebensstil

Aus der Kombination aus Achtsamkeit und Erkenntnis entsteht für den Übenden mit der Zeit eine Art Fluss. "Sie werden merken, dass sich Ihr Handlungsspielraum erweitert und Sie immer lösungsorientierter denken", sagt der Coach. Gelassene Menschen gehen und stehen außerdem entspannter, und sie atmen ruhiger.
An diesem Punkt ist es dann auch nicht mehr so schwierig, Bremers wichtigste Botschaft zu verstehen: "Stress ist ein Geschenk", sagt der Vortragsredner. "Denn er zeigt mir, dass es eine wiederkehrende Situation gibt, die mir nicht guttut." Wer sich erlaubt, das anzuerkennen, dem kann es mit etwas Übung gelingen, dem Stress-Teufelskreis zu entfliehen. "Kein Mensch ist 24 Stunden am Tag gelassen", so Bremer. Aber mit der Zeit wird es immer leichter, in der eigenen Mitte zu bleiben. "Und das ist die beste Impfung gegen Stress."

Quelle: RP von Susanne Hamann
http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/wie-sie-innere-gelassenheit-ueben-koennen-aid-1.5251859

Burnout: Deutschland – völlig ausgebrannt?

(12. Juli 2015) Ärzte diagnostizieren immer öfter psychische Störungen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Die Folge: Längere Auszeiten und früherer Renteneintritt. Eine große Herausforderung für Wirtschaft und Gesundheitssystem.
Depressionen und Burnout scheinen zur neuen Modekrankheit geworden zu sein. Vor allem Rentner und ältere Arbeitslose sind betroffen. Das zeigen aktuelle Analysen des BKK Bundesverbands. Die regionalen Unterschiede sind groß. Dies wirft auch die Frage auf, ob Menschen die Krankheitsdiagnose Depression zunehmend nutzen, um vorzeitig aus der Tretmühle des Arbeitsmarktes in die Rente zu wechseln – also psychische und soziale Not bei diesem Krankheitsbild oftmals Hand in Hand gehen. Dafür spricht, dass auch die Zahl der Frührenten wegen psychischer Erkrankungen stark zunimmt. Und ein weiterer Umstand wirft Fragen auf: Nach aktuellen epidemiologischen Studien gibt es heute nicht mehr psychische Erkrankungen als etwa 1998. Trotzdem wird die Krankheit viel häufiger von Ärzten diagnostiziert.
Die Auswertung der Daten von 4,8 Millionen Versicherten der Betriebskrankenkassen im aktuellen Gesundheitsatlas des BKK-Bundesverbands, belegen einen dramatischen Befund: Während in den 1970er-Jahren nur zwei Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage mit ärztlichem Attest auf eine psychische Erkrankung zurückgingen, sind es heute rund 15 Prozent. Die Zahlen haben sich versiebenfacht. Selbst gegenüber 2003 haben sich die Krankentage mehr als verdoppelt. Hinzu kommt, die betroffenen Patienten fallen immer länger aus. Die Krankheitsdauer stieg in den vergangenen zehn Jahren um 25 Prozent. Im Durchschnitt dauern seelische Erkrankungen 39 Tage je Fall. Affektive Störungen, zu denen Depressionen zählen, machen einen Großteil psychischer Diagnosen aus: Die Ausfallzeit ist hierbei im Schnitt sogar 58 Tage je Fall.

Die Entwicklung bedeutet eine gigantische Herausforderung für das Gesundheitssystem. Gerade erst wurde mit dem Versorgungsstärkungsgesetz, das am kommenden Freitag wahrscheinlich vom Bundesrat verabschiedet wird, die Bedarfsplanung für Psychotherapeuten neu justiert, um den wachsenden Behandlungsbedarf wenigstens teilweise zu decken.

Schon heute klagen Patienten über monatelange Wartezeiten, bis sie einen Behandlungstermin erhalten. Noch schwieriger ist es oft einen freien Platz in einer psychiatrischen Klinik oder einem auf psychische Störungen spezialisiertem Rehabilitationszentrum zu erhalten. Es entstehen aber auch Kosten bei den Unternehmen, die zunehmend durch Burnout-Erkrankungen der Mitarbeiter verursacht werden.

„Gründe genug, den Ursachen etwas stärker auf den Grund zu gehen“, so Franz Knieps, Chef des BKK-Bundesverbandes. Knieps hat Frank Jacobi von der psychologischen Hochschule Berlin gebeten, die Ergebnisse aus der Auswertung der Routine-Behandlungsdaten der Betriebskrankenkassen mit den Forschungsergebnissen der Wissenschaft abzugleichen, die sich auf die systematische Befragung von repräsentativ ausgewählten Stichproben der Bevölkerung stützen.

Autor: Peter Thelen
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/burnout-deutschland-voellig-ausgebrannt/12034400.html

Ärger steht Männern ins Gesicht geschrieben

(09. Juli 2015) Männern sieht man Ärger an – Frauen weniger. Das ist das pointierte Fazit einer international publizierten Studie unter Beteiligung von Wissenschaftern der Webster Vienna Private University. Darin wurde der Einfluss von beruflichem Status und dem Geschlecht auf unsere Wahrnehmung emotionaler Gesichtsausdrücke identifiziert. Interpretiert wurde die durch unsere Erwartungshaltung beeinflusste Wahrnehmung der sozialen Interaktion von Vorgesetzten und Untergebenen sowie der beiden Geschlechter.

Hintergrund der Studie, die an der Webster Vienna Private University von Prof. Marc Méhu am Department of Psychology betreut wurde, ist die Tatsache, dass verschiedene berufliche Führungsstile auch durch Gesichtsausdrücke umgesetzt werden. Doch die Wahrnehmung solcher Führungssignale hängt durchaus von der beruflichen Position und dem Geschlecht ab – und das sowohl beim Sender als auch beim Empfänger dieser Signale. Ein durchaus komplexes Beziehungsgeflecht also, das bisher wenig untersucht wurde. Ein besseres Verständnis ist aber durchaus wichtig, wie Prof. Méhu darlegt: "Unser Gesicht drückt nicht nur Emotionen aus, sondern ist auch ein wichtiges Steuerungsinstrument für den Umgang mit Mitmenschen. So beinflusst er in einer Arbeitsplatzumgebung auch das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen – und wirkt sich so auf Jobzufriedenheit, Arbeitseinsatz, Krankenstand und Burnout-Gefährdung aus."

Gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Patrick A. Stewart von der University of Arkansas und Prof. Frank K. Salter von Social Technologies Ltd. untersuchte Prof. Méhu daher ganz systematisch den Einfluss von Geschlecht und Hierarchiestatus auf unsere Wahrnehmung ausgesuchter Gesichtsausdrücke. Die grundsätzliche Frage, die dabei gestellt wurde, war, inwieweit ein bestimmter – bildlich dargestellter – Gesichtsausdruck einer ihm entsprechenden Emotion (Überraschung, Glücklichsein, Traurigkeit, Angst, Ärger, Missfallen) korrekt zugeordnet werden konnte.

Ärger ist Männersache

Die Ergebnisse der Studie sind dabei vielschichtig und überraschend. So zeigte sich im Bezug auf die hierarchische Position, dass die Gesichtsausdrücke von Vorgesetzten grundsätzlich tendenziell besser und eindeutiger identifiziert wurden als die von Untergebenen. Wenn es um Geschlechterrollen ging, ergaben die Ergebnisse, dass der Ausdruck von "Ärger" bei männlichen Vorgesetzten klar eindeutiger identifiziert werden konnte als bei Frauen. Zu der Ursache dieser geschlechterabhängigen Erkennbarkeit von Ärger erläutert Prof. Méhu: "Hierarchien und Wettbewerb sind für Männer wichtige Dimensionen ihrer sozialen Interaktion. Der Ausdruck von Ärger ist dabei ein bedeutendes Mittel. Frauen hingegen sind in ihren sozialen Interaktionen mehr auf die Stabilität des sozialen Umfelds fokussiert. Ärger zum Ausdruck zu bringen, trägt wenig dazu bei. Diese Konzepte beeinflussen unsere Erwartung an den Ausdruck von Emotionen der jeweiligen Personen. Wir erwarten den Ausdruck von Ärger ganz einfach eher von einem männlichen als von einer weiblichen Vorgesetzten – und interpretieren deren Gesichtsausdrücke entsprechend." Bestätigung erhielt diese Erklärung der Ergebnisse auch durch eine weitere Beobachtung des Teams um Prof. Méhu: Der Ausdruck von "Traurigkeit" – einem Signal für Empathie und Sorge – wurde völlig unabhängig vom beruflichen Status bei Frauen eindeutig klarer identifiziert.

Generell, so zeigte die Studie weiter, waren aber Geschlechterunterschiede bei der Interpretation von Gesichtsausdrücken eher erkennbar, wenn diese von Untergebenen gezeigt wurden. Konkret wurde der Ausdruck von "Angst" bei männlichen Untergebenen eindeutiger identifiziert als bei weiblichen. Dass "Missfallen" gezeigt wurde, war hingegen bei weiblichen Untergebenen klarer erkennbar als bei männlichen.


Insgesamt zeigt die Studie ein differenziertes Bild über die Interpretation von Gesichtsausdrücken in Abhängigkeit von Geschlecht und beruflichem Status. Gerade diese Differenziertheit ist es, die für Prof. Méhu die Bedeutung dieses Forschungsgebiets ausmacht: "Unternehmen können nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn Konkurrenzdenken zwischen Kollegen durch positive und konstruktive Zusammenarbeit ersetzt wird. Das richtige Interpretieren von Emotionen ist dabei wesentlich. Wie diese Interpretation aber vom Geschlecht und Status abhängt war bisher kaum bekannt. Unsere Arbeit hat dazu nun einen wichtigen Beitrag leisten können."


Publikation
Sex and Leadership: Interpreting Competitive and Affiliative Facial Displays Based on Workplace Status. Patrick A. Stewart, Marc Méhu & Frank K. Salter. International Public Management Journal, 18(2), pages 190–208, DOI: 10.1080/10967494.2014.996626

http://www.webster.ac.at

vhelp.de verzeichnet mehr als 2.300 Mitglieder nach nur 3 Monaten

(22. Juni 2015) Mehr als 2.300 Mitglieder zählt aktuell der seit 03. März 2015 eingetragene Verein vhelp.de - Vertreter helfen Vertretern. Am 17. Juni traten alle in der Region Nordost in einer Vertretervereinigung organisierten Allianzvertreter vhelp.de bei. Der Verein bietet seinen Mitgliedern mit einer  kostenfreien und rund um die Uhr erreichbaren Personal Support Line kompetente Hilfe bei arbeitsbezogenen, emotionalen und privaten Problemen.
Immer häufiger klagen Berufstätige, insbesondere Selbstständige, über Stress und zunehmende psychische Belastungen. Burnout oder andere Formen von Erkrankungen führen zu Langzeitausfällen, zu Existenzangst bis hin zum geschäftlichen Exitus. Auch das private Umfeld bleibt von den Auswirkungen nicht verschont. Einige größere Unternehmen beauftragen externe Unternehmen, die sich auf externe Mitarbeiterberatung EAP (Employee Assistance Program) spezialisiert haben oder stellen entsprechend geschulte Psychologen ein. Für kleinere Unternehmen, wie Handels- oder Versicherungsvertreter, Freiberufler oder andere Selbständige sind solche Lösungen schon aus Kostengründen kaum realisierbar. Deshalb entschlossen sich Ende September 2014 neun Vertreter und Partner der Allianz Versicherung dazu, den Verein vhelp.de zu gründen, um Kleinunternehmern dabei zu unterstützen, Probleme zu lösen.
Der Verein vhelp.de bietet unter anderem bei allen emotionalen Problemen eine kostenfreie Personal Support Line (PSL) und ggf. bis zu 8 Therapiesitzungen in regionaler Nähe des Anrufers. Der Service wird von einem unabhängigen und darauf spezialisierten EAP Unternehmen geleistet, das bereits seit 1987 weltweit über 2.000 Unternehmen mit mehr als 4,5 Mio. Mitarbeitern unterstützt. Mit der PSL haben vhelp.de Mitglieder rund um die Uhr direkten Zugang zu einem qualifizierten Telefonberater, der ihnen uneingeschränkt für Gespräche, Unterstützung und Beratung bei privaten und arbeitsbezogenen Anliegen zur Verfügung steht. Bei Bedarf kann auch innerhalb kürzester Frist eine persönliche Beratung vor Ort bei ausgewählten Therapeuten und Psychologen vereinbart werden.
Dazu Sven Körber, Vorstandsvorsitzender vhelp.de: „Offensichtlich treffen wir mit unserem in Deutschland einzigartigen Angebot für kleine und mittelständische Unternehmer, Freiberufler und Vertreter auf den Punkt. Bei uns muss sich niemand outen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen, bis eine Therapie überhaupt beginnt. Die Personal Support Line ist immer erreichbar und für Mitglieder und deren Familienangehörige kostenfrei.“

Burnout-Coaching: Prävention statt Eskalation

(15. Juni 2015) „Mir geht es nicht gut und ich habe das Gefühl, wenn ich so weitermache, lande ich früher oder später im Burnout.“ So oder so ähnlich beginnen viele der Kontakte von Maria Dahms mit ihren Klienten. Als zertifizierter Burnout-Coach und Stressmanagement-Trainerin hat sie in den letzten Jahren schon viele Menschen unterstützt, wenn es um erfolgreiches Stressmanagement und Burnout-Prävention ging.
 
 Menschen mit einem Burnout-Syndrom befinden sich in einem Zustand totaler körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung. Die Symptome sind vielfältig und individuell verschieden. Ein Burnout kommt nicht über Nacht, sondern ist ein langsamer und schleichender Prozess, der in mehreren Phasen verläuft.
 Gerade sehr engagierte Menschen, die zum Perfektionismus neigen und in allen Bereichen ihres Lebens ihr Ganzes geben, überschreiten häufig ihre Leistungsgrenze und haben deshalb ein erhöhtes Risiko, auszubrennen. Oft ignorieren sie über lange Zeit Belastungssignale wie z.B. Magenprobleme, Schlafstörungen, Kopf- oder Rückenschmerzen bis am Ende der Akku ganz leer ist und gar nichts mehr geht.
Damit es erst gar nicht so weit kommt ist es wichtig, frühzeitig gegenzusteuern. „Es gibt nur eine Möglichkeit, sich vor einem Burnout zu schützen und die heißt PRÄVENTION“, so der eindringliche Apell von Maria Dahms. „Wer Feuer und Flamme ist, kann auf Dauer ausbrennen - wenn er nicht achtsam ist und sich vor Überhitzung schützt.“
 
 Coaching bietet einen geschützten und vertraulichen Raum, um einen Prozess der Selbsterkenntnis und des Umdenkens einzuleiten. „Manchmal verbrennen Menschen ihre Energien mit Verhaltensweisen und Einstellungen, bei denen sie langfristig auf der Strecke bleiben. Sie geraten in einen Strudel von Druck und Stress und fühlen sich irgendwann nur noch erschöpft, verzweifelt und leer.“ Ziel des Coachings ist es, den Klienten für die Ursachen und Zeichen der Überlastung zu sensibilisieren und mit ihm förderliche Verhaltensmuster, Denkweisen und Wertmaßstäbe zu entwickeln und einzuüben.
 
 Wertschätzend und zielgerichtet unterstützt Maria Dahms ihn dabei, konkrete Lösungs- und Handlungsstrategien zu erarbeiten, mit denen er Körper, Geist und Seele wieder in ein gesundes Gleichgewicht bringen kann. Das Coaching verhilft dem Klienten dazu, die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen, seine Ressourcen zu aktivieren und neue Perspektiven für sich zu entwickeln.
 
 „Häufig fühlen sich meine Klienten schon nach ein paar Sitzungen in der Lage, selbstständig ihren eingeschlagenen Weg in die gewünschte Richtung weiter zu gehen“, so Maria Dahms. „Von der Anfrage bis zum ersten Coaching dauert es in der Regel nicht länger als 2-3 Wochen“, versichert Maria Dahms und verweist auf die relativ kurzen Wartezeiten. So kann sie nicht nur stressgeplagten Menschen, sondern auch Burnout-Betroffenen, die keine Psychotherapie in Anspruch nehmen möchten oder aber auf einen Therapieplatz warten müssen, kurzfristig kompetente Unterstützung anbieten.

http://www.openpr.de/news/857825/Burnout-Coaching-Praevention-statt-Eskalation.html

Meine Stimme für vhelp.de - DiBaDu und Dein Verein 2015

(08. Juni 2015) –  Ab sofort kann jeder auf www.ing-diba.de/verein für den Verein vhelp.de Vertreter helfen Vertretern e.V. im Rahmen der Aktion „DiBaDu und Dein Verein“ abstimmen. Bei dieser Aktion werden deutschlandweit insgesamt 1.000.000 Euro an 1.000 gemeinnützige Vereine gespendet. Dabei zählt jede Stimme, denn die 1.000 dort registrierten Vereine, die bis 30. Juni 2015 die meisten Stimmen sammeln, erhalten eine Spende in Höhe von 1.000 Euro.

vhelp.de wurde von Allianz-Vertretern gegründet, um Mitgliedern zu helfen, die durch besondere Ereignisse in eine Notsituation geraten sind. Mitglieder können bei psychischen und emotionalen Problemen kostenfrei rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr eine Personal Support Line (PSL) anrufen und professionelle telefonische Beratung oder ggf. persönliche Therapiesitzungen vor Ort in Anspruch nehmen.
vhelp.de fördert die Work-Life-Balance, Gesundheitsmanagement und -vorsorge, Motivation und das Leistungsvermögen sowie das Wohlbefinden unserer Mitglieder und ihrer Angehörigen.

Alle Informationen zur Aktion: http://www.ing-diba.de/verein
Alle Informationen zu vhelp.de: http://www.vhelp.de

 

Vor Burnout muss man sich selbst schützen

(26. Mai 2015) Wer nicht ausbrennen will, muss selbst handeln. Vom Arbeitgeber ist wenig Hilfe zu erwarten. Das E-Book "Krank im Job: Burnout und die Folgen" gibt umfänglich Hilfestellung, Selbsttests und Checklisten
von Christoph Lixenfeld (Autor)

Die meisten halten Burnout für eine Modekrankheit der Postmoderne, an der der Quartalszahlenwahnsinn Schuld ist und der auch ansonsten wachsende Leistungsdruck des 21. Jahrhunderts. Tatsächlich ist lediglich der Begriff neu, nicht aber die von ihm beschriebenen Phänomene. Die gab es schon vor mehr als 100 Jahren, und sie wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts ebenso intensiv diskutiert wie heute. Damals hieß das Ganze Neurasthenie, zu Deutsch Nervenschwäche, laut Wikipedia eine "Modekrankheit der gehobenen Gesellschaftsschicht."

Die Symptome waren dieselben wie beim Burnout: Erschöpfung, Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, unerklärliche Traurigkeit. Es entstanden Spezialkliniken, die den Patienten ‚Ruhekuren‘ verordneten. Auch damals wurde diskutiert, ob nicht das moderne Leben grundsätzlich viel zu stressig geworden ist, um noch für irgendwen erträglich sein.
Nachdem die Menschen durch zwei Weltkriege und diverse Wirtschaftskrisen ein paar Jahrzehnte lang andere Sorgen hatten, kehrte das Ganze 1974 zurück, diesmal unter dem Namen Burnout. Kreiert hatte ihn der der deutsch-amerikanische Psychologe und Psychoanalytiker Herbert Freudenberger.

Kostenloses E-Book der Hannoverschen Lebensversicherung

Seitdem hat sich die Krankheit zu einer regelrechten Epidemie ausgewachsen: Laut dem kostenlosen E-Book "Krank im Job: Burnout und die Folgen", herausgegeben von der Hannoverschen Lebensversicherung AG, fühlt sich heute circa jeder dritte Berufstätige in Deutschland stark erschöpft oder sogar ausgebrannt. Und "bis zu 13 Millionen Arbeitnehmer" seien nach Schätzungen von Gesundheitsexperten und Krankenkassen vom Burnout betroffen.

Eine weitere, aktuelle Studie von Morgen & Morgen, einem Marktforschungs- und Analyseunternehmen für die Versicherungsbranche, stellte Ende April fest, dass 28,6 Prozent aller Fälle von Berufsunfähigkeit auf psychische Erkrankungen wie Depression oder Burnout zurückzuführen sind.

Nicht als eigenständige Erkrankung anerkannt

Trotz dieser dramatischen Zahlen wird Burnout bis heute von den Kassen nicht als eigenständige Erkrankung anerkannt. Warum das so ist, auch damit beschäftigt sich das E-Book. Burnout bezeichnet weniger eine Krankheit als vielmehr eine Kombination unterschiedlicher Erschöpfungssymptome, das Gefühl, in mehrfacher Hinsicht völlig fertig zu sein. Eine genaue Abgrenzung ist auch für Ärzte schwierig, nicht wenige von ihnen vertreten die These, Burnout sei lediglich eine andere Bezeichnung für Depressionen.

Für Betroffene geht es um drei Dinge

Aus Sicht der Betroffenen sind definitorische Fragen eher zweitrangig. Für sie geht es um drei Dinge: erstens zu erkennen, ob und wann ihnen eine solche Krise droht, zweitens zu lernen, wie man sie dann verhindert und drittens - wenn es für die Punkte eins und zwei schon zu spät ist - zu erfahren, wie sie aus dem Schlamassel wieder herauskommen.
In diesem Sinne haben die Psychologen Sandra Waeldin, Dominic Vogt und Matthias Burisch im Auftrag der Hannoverschen Lebensversicherungs AG ein ausführliches, dabei leicht lesbares E-Book geschrieben, dass Hilfestellung für die unterschiedlichsten Krisenkonstellationen liefert. Denn Burnout ist keineswegs gleich Burnout. Zwar sind fast immer die bereits beschriebenen Symptome beteiligt, aber diese geben noch keinen Hinweis auf die Ursachen.

Wertschätzung schützt vor Ausbrennen

Grundsätzlich können die im privaten oder beruflichen Umfeld liegen - oder in beiden. Was den Job betrifft, so fängt der (innere) Stress oft mit einem permanenten Ungleichgewicht zwischen Geleistetem und dessen Wertschätzung an. Arbeit wird nicht durch ihre schiere Menge als unerträglich empfunden, sondern dadurch, dass es keine Anerkennung dafür und wenig bis keine Gestaltungsspielräume gibt.
Die Autoren des E-Books schreiben dazu: "Es gilt als bewiesen, dass Sinnhaftigkeit und Wertschätzung von Arbeit eine große Bedeutung bei der Bewertung von Stress haben. Fehlt die Anerkennung, so empfinden die Menschen ihre geleistete Arbeit als anstrengender."

Gefährdete Ehrgeizige, Engagierte und Perfektionisten

Natürlich sind nicht alle gleich Burnout-Gefährdet, sondern vor allem die Ehrgeizigen, Engagierten, die Perfektionisten, die es sich nicht verzeihen würden, eine Aufgabe auch mal nur 90-prozentig erledigt zu haben. Oder um im (Sprach-)Bild zu bleiben: Wer ausgebrannt ist, hat vorher eben auch lichterloh gebrannt. Um Ursachen auch jenseits der Jobsituation auf die Spur zu kommen, empfehlen die Autoren Burnout-Gefährdeten eine "Rollenbetrachtung": Welche und wie viele Rollen spielen sie im Leben? Beispielsweise als Partner, Vater, Arbeitnehmer, Koch, ehrenamtlicher Helfer etc. pp. Mehr als fünf bis sechs solcher Rollen zu haben gilt als Stressauslöser. Vor allem ist es wichtig, das "ich" ebenfalls aus eine Rolle zu betrachten und die Frage zu stellen, ob genug Zeit bleibt, um sie auszufüllen.
Arbeitgeber könnten viel tun, aber...

Gestresst sein oder nicht hängt natürlich auch von der individuellen Einstellung beziehungsweise Mentalität ab. Als Verstärker gelten zu hohe (und vor allem unbewusste) Erwartungen. Typisch sind auch die Unfähigkeit, "nein" zu sagen oder der Versuch, es allen recht zu machen. Natürlich können Arbeitgeber viel gegen das Ausbrennen ihrer Mitarbeiter tun - und sie sollten es im Eigeninteresse tun. Schließlich leidet auch das Unternehmen darunter, wenn Mitarbeiter längerfristig wegen Krankheit ausfallen. Theoretisch. In der Praxis, das hat jeder Angestellte schon erlebt, sind Jasager und ehrgeizige Selbstausbeuter für den Chefs angenehme Mitarbeiter, Querdenker und Widersprecher werden allenfalls in Firmenbroschüren gelobt.
 

3 Fragen sollte sich jeder beantworten

Wer nicht ausbrennen will, muss sich also selbst schützen. Das E-Book "Krank im Job: Burnout und die Folgen" gibt hier umfänglich Hilfestellung, vor allem durch verschiedene Selbsttest und Checklisten.
Menschen, die wissen wollen, wie nah sie am (jobbedingten) Burnout stehen, sollten sich zunächst drei Fragen beantworten:

1.Gehe ich noch (einigermaßen) gerne ins Büro? Oder verursacht mir morgens allein schon der Gedanke daran Widerwillen?

2.Habe ich noch Zeit für Hobbys, Freunde, Bekannte? Oder tue ich im Grunde nichts mehr außer arbeiten, essen und schlafen?

3.Kann ich nach Feierabend den Job und die damit verbundenen Themen auch mal vergessen? Oder verfolgt mich das innerlich ständig, vielleicht sogar im Schlaf?

Schon wer eine dieser Fragen eindeutig mit Ja beantwortet, muss dringend etwas ändern. Denn dann sind die anderen beiden Phänomene garantiert auch nicht mehr weit.

http://www.cio.de/a/vor-burnout-muss-man-sich-selbst-schuetzen,3107620