Tabuthema Burnout kostet die Assekuranz Millionen

2. März 2015 - „Das Thema wird tabuisiert, als ob es ansteckend wäre!“ Es geht um das „Burnout“, zu dem die dvb deutsche-versicherungsboerse.de als erste eine umfassende Studie in der Versicherungs-Branche präsentiert. Es trifft alle – mehr oder weniger und kostet die Assekuranz Millionen.
Die dvb deutsche-versicherungsboerse.de (www.deutsche-versicherungsboerse.de) befragte Mitarbeiter in der Versicherungs-Branche zum Thema „Burnout“. Mit erschreckendem Ergebnis. Der Anteil der Personen, die sich durch die tägliche Arbeit nur mäßig belastet fühlen, liegt bei allen Gruppen unter 15 Prozent. „Folglich sind im Prinzip fast alle Umfrageteilnehmer zu einem gewissen Grad merklich belastet“, sagt dvb-Geschäftsführer Friedel Rohde. „Das Thema wird tabuisiert, als ob es ansteckend wäre!“ Mehr als 800 Personen beantworteten die Fragen der dvb zum Thema Burnout. Die meisten berichteten von diversen Fällen in ihrem Umfeld, stellten dabei aber auch teilweise fest, dass das Thema bei den Unternehmen wenig Beachtung findet.

„An erster Stelle wird der hohe Termin- und Leistungsdruck benannt“, berichtet Friedel Rohde – und: „Weiterhin führen die Teilnehmer zu große Arbeitsmengen, uneffektive Besprechungen, hohes Arbeitstempo, hohe Verantwortung und eine geringe Planbarkeit der Arbeit als Grund ihrer Überlastung an.“

50 Prozent der Befragten fühlen sich sehr stark belastet
Bei Fragen zu belastenden Umständen am Arbeitsplatz, fühlten sich laut Studien-Ergebnis fast 50 Prozent der Befragten von Unterbrechungen, Störungen und Ablenkungen stark bis sehr stark belastet. Etwa 40 Prozent gaben an, dass Bewegungsmangel ein großes bis sehr großes Problem darstellt.

Ein weiteres Problem sei die Kommunikation innerhalb der Teams, heißt es. Nur 40 Prozent der Befragten gaben an, dass der Informationsfluss einwandfrei funktioniere und es einen „Flurfunk“ nicht gebe.

Auch wenn manche Kommentare zu den Vorgesetzen sehr harsch ausfallen („Lusche, der einen gern in schwierigen Situationen allein lässt und sich beim Lobabholen gern vordrängelt...“), äußerten viele, dass sie ein gewisses Vertrauen zu ihren Vorgesetzten haben. „Ich habe das Gefühl, mein Vorgesetzter vertraut mir.“ und „Ich schätze und respektiere meinen direkten Vorgesetzten.“ stimmten circa 60 Prozent der Befragten mit „oft“ und „nahezu immer“ zu.

„Die subjektive Einschätzung verschiedener Situationen ist bei den Führungskräften und den Sachbearbeitern teilweise sehr unterschiedlich. So gehen beispielsweise die Führungskräfte davon aus, dass sich 60 Prozent der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen identifizieren, die Teilnehmer ohne Leitungsfunktionen sehen das nur zu 40 Prozent“ sagt Friedel Rohde (Foto: deutsche-versicherungsboerse). Ansätze zu Verbesserung der Situation sehen demnach die meisten Befragten hauptsächlich in den Bereichen „Mehr Anerkennung und Wertschätzung“ sowie „Bessere Kommunikation untereinander“.

Am Ende der Umfrage konnten die Teilnehmer freiwillig einen anonymisierten Selbsttest durchführen. „Es zeigt sich, dass eine hohe Anzahl Personen sehr gefährdet ist“, kommentiert Rohde und betont: „Wenn mehr als 50 Prozent der befragten Personen angeben, dass sie Kleinigkeiten schnell auf die Palme bringen, die körperliche Fitness deutlich gelitten hat und dass nach der Arbeit kaum noch Energie für Freizeitaktivitäten, für die Familie oder für Freunde ist“, ist Gefahr im Verzug.“

Betriebswirtschaftlicher Schaden durch Burnout bei Versicherungsunternehmen
 Im Rahmen der Studie zeigt die dvb in einem Exkurs auf, wie der betriebswirtschaftliche Schaden durch Burnout bei Versicherungsunternehmen schnell in Millionen-Euro-Summen gehen kann. Unter Bezugnahme auf die Webseite des BVBH e.V. wird dargestellt, dass bei einem Beispielsunternehmen mit nur zehn Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1.000.000 Euro der gesamtwirtschaftliche Schaden für das Unternehmen in Höhe von 129.413 Euro errechnet wird.

„Bemerkenswert sind die zum Schluss der Umfrage abgefragten Bemerkungen zum Thema Burnout. Die Teilnehmer berichten von ihren eigenen persönlichen Erfahrungen sowie ihren Erfahrungen aus dem beruflichen Umfeld“, resümiert Friedel Rohde.

Mehrfach wird den dvb-Angaben zufolge die Verstärkung durch weitere Mitarbeiter angemahnt. Befragte berichten auch vom „Wegschauen auf den Führungsebenen“. Rohde führt dazu einen Kommentar an: „Es gibt unter den Kollegen so viele Anzeichen dafür, was auch den Führungskräften bekannt ist. Dennoch wird einfach weggeschaut und nicht nach gemeinsamen Lösungen gesucht. Man fühlt sich damit einfach alleine gelassen.“

Studie auf der Webseite der dvb
 Die Studie kann auf der Webseite der dvb sowohl von Unternehmen (unternehmensweite Lizenz für 480 Euro zuzüglich USt.) als auch von Privatpersonen (8,90 Euro inklusive USt.) gekauft werden. Für die unterschiedlichen Preise gibt es laut Rohde einen Grund: „Üblicherweise verkaufen wir unsere Studien nur an die Unternehmen. In dem Fall haben wir uns aber entschlossen, sie auch Privatpersonen zu einem schmerzfreien Preis ausschließlich auf unserer Webseite zugänglich zu machen, damit die Mitarbeiter in den Unternehmen sehen können, dass sie nicht alleine sind.“

Quelle: (-el / www.bocquel-news.de)

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