Studie zeigt: Rund 75 Prozent der Topmanager haben Defizite in sozialer Kompetenz

(10. Februar 2015) Markus M. ist gerade Marketingleiter geworden. Die Stabsstelle Marketing Services ist mit Rita S. besetzt. Sie hat noch zwei Jahre bis zur Rente. Von Anfang an setzt der neue Marketingleiter seine Mitarbeiterin unter Druck, er möchte sie ersetzen. Sie wird immer langsamer, ihre Ergebnisse werden immer schlechter. Als er nach sechs Monaten in einer Besprechung mit ihr merkt, dass sie versucht, die Unterhaltung  aufzuzeichnen, informiert er den Personalchef, und sie wird fristlos entlassen. Rita S. leidet derart, dass sie sich psychologisch behandeln lassen muss. Sie ist für viele Monate krankgeschrieben. Der Marketingleiter braucht ein halbes Jahr, bis die Stelle wieder besetzt ist. Dann folgen weitere sechs Monate zur Einarbeitung. Das Ganze war nicht nur eine psychische Katastrophe für die Mitarbeiterin, sondern auch eine Belastung für das Unternehmen und für die sozialen Systeme.
Nur ein Fall von vielen - eine Studie des Luzerner PbI Instituts gelangt nun zu dem Ergebnis: Rund 75 Prozent der Topmanager weisen ein Defizit an sozialer Kompetenz auf, und im mittleren Management gibt es 60 Prozent für die Führungsaufgabe nicht geeignete Persönlichkeiten.

Das Institut hat dafür die Daten aus seinen dreitägigen Workshops ausgewertet. In die Studie sind 200 anonymisierte Persönlichkeitsprofile eingegangen. Sie wurden bei 10 produzierenden Unternehmen der Metallindustrie, bei fünf Dienstleistungsunternehmen und bei 24 Einzelteilnehmern erhoben.

In der Kategorie Topmanagement war das Grundmuster MACHTMENSCH zu fast einem Drittel vertreten. Es folgte der PERFEKTIONIST mit 16,9 % und der BEOBACHTER mit 16,9 % sowie der SELBSTDARSTELLER mit 11,9 %. Zusammen brachten es diese vier Grundmuster auf drei Viertel dieser Kategorie.

In der Kategorie „Alle“ war Fühlen überproportional und Denken unterproportional vertreten. Dies setzte sich auch in der zweiten und dritten Managementebene fort. Bei den Topmanagern war dann Handeln mit fast 50 % vertreten und Fühlen deutlich unterproportional. Zusammen kamen die Basisorientierungen Denken und Handeln hier auf 81 %. Rund 22 % der Persönlichkeiten aus dieser Kategorie waren in ihrer Entwicklung fortgeschritten.
Weiter war für ihn in der Ebene Topmanagement augenfällig, dass vier Persönlichkeitstypen weit überproportional vertreten waren und alle vier ein Defizit in der Basisorientierung Fühlen und damit auch in der sozialen Kompetenz aufweisen. Dies gilt sowohl für den Machtmenschen wie auch für den Selbstdarsteller, für den Denker wie auch für den Perfektionisten.

Weitere Informationen unter http://www.pbi-institut.org

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