Stress im Job: So krank macht uns der Druck

18. März 2015. Jeder dritte Mitarbeiter fühlt sich überlastet, viele gefährden ihre Gesundheit. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Die Gründe – und was Experten raten.

Die Büronachbarin hustet ständig, der Kollege niest ununterbrochen: Die Erkältungen haben vor allem über den Winter in den Unternehmen und Abteilungen richtig heftig eingeschlagen. Doch anstatt daheimzubleiben, schleppen sich immer mehr krank an den Arbeitsplatz. „Habe ja so viel zu tun“, heißt es dann. Da bleibt nicht nur der Erkältete selbst wochenlang krank, auch Kollegen stecken sich an.

Nun hat sich die Bertelsmann-Stiftung des Themas angenommen und eine neue Studie präsentiert. Das Ergebnis: Wegen großen Drucks am Arbeitsplatz gehen viele Beschäftigte fahrlässig mit ihrer Gesundheit um. Demnach legt ein Viertel der befragten Vollzeit-Beschäftigen ein zu hohes Arbeitstempo vor. Langfristig, so die Interviewten, sei das nicht durchzuhalten. 18 Prozent stoßen oft an ihre Leistungsgrenzen, 23 Prozent machen keine Pausen. Jeder Achte kommt sogar krank zur Arbeit. Das Ergebnis: Damit wachse bei vielen die Gefahr, die eigene Gesundheit zu gefährden.
Selbstgefährdendes Verhalten äußert sich neben dem Verzicht auf Erholung im übermäßigen Konsum von scheinbar leistungssteigernden Substanzen wie Nikotin.

Die Gründe
Vor allem der steigende Ziel- und Ergebnisdruck in den Unternehmen verleitet Arbeitnehmer dazu, viel mehr zu arbeiten, als ihnen guttut. 42 Prozent beklagten, dass das Arbeitsumfeld durch die Erwartung an steigende Leistungsziele geprägt werde. Jeder Dritte weiß nicht mehr, wie er den Ansprüchen gerecht werden soll. Aus diesem Teufelskreis gebe es kein Entkommen, glaubt jeder Zweite. 51 Prozent geben an, keinen oder nur geringen Einfluss auf ihre Arbeitsmenge zu haben.

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