(08. Mai 2015) Die Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz, die seit Oktober 2013 Pflicht ist, stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. "Nicht nur kleine und mittelständische Betriebe sind mit der Durchführung schlichtweg überfordert", resümiert Personalexperte und Geschäftsführer der BWA Akademie (www.bwabonn.de) Harald Müller. Da es laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) allein in Deutschland derzeit 90 unterschiedliche Verfahren gibt, ist eine Unterstützung durch professionelle Experten meist sinnvoll. Diese helfen dabei, das Projekt "Gefährdungsbeurteilung" effizient umzusetzen - ein nicht ganz unwichtiges Thema: Nach jüngsten Berechnungen der Bundesregierung entstehen der deutschen Wirtschaft durch psychische Krankheiten jährlich Produktionsausfälle von 26 Milliarden Euro.
Zahl der betrieblichen Fehltage durch psychische Belastungen nimmt dramatisch zu
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat beruflichen Stress mit zu den "größten Gefahren des 21. Jahrhunderts" erklärt. Wohl zurecht, denn die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu und die Zahl der Erkrankten steigt stetig an. So hat die Bundespsychotherapeutenkammer festgestellt, dass 12,5 Prozent aller Krankheitsausfälle mittlerweile auf psychische Erkrankungen zurückgehen. Damit ist die Zahl der betrieblichen Fehltage aufgrund von Burnout seit 2004 um fast 1.400 Prozent gestiegen. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens. Arbeitsausfälle wegen psychischen Erkrankungen nehmen in Deutschland mittlerweile Platz 2 bei den Krankschreibungen ein. Auch die Zahl der Frühverrentungen wegen Burnout oder Depressionen steigen.