Psychische Erkrankungen nehmen rasant zu

(11. September 2015) Häufig als Mode-Erkrankung verharmlost, ist ein Burnout für die Patienten mit einem hohen Leidensdruck sowie mit Depressionen oder Angststörungen verbunden. Wie alle psychischen Erkrankungen haben Erschöpfungszustände in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland deutlich zugenommen. Mit 40 Millionen Arbeitsunfähigkeitstagen finden sich psychische Erkrankungen an zweiter Stelle bei den Krankmeldungen. Bereits heute gehen rund 41 Prozent der Frühverrentungen auf seelische Leiden zurück. Führende Psychologen sehen besonders berufliche Faktoren als Einflussgrößen für die Entwicklung des Burnout-Syndroms: eine steigende Arbeitsmenge und Arbeitsintensität, mangelnde Anerkennung sowie die fehlende Kontrolle über das Arbeitspensum und ein Mangel an Teamgefühl. Auch Mobbing, ständige Erreichbarkeit und Existenzängste setzen Beschäftigte unter Stress.

“Ein Burnout bezeichnet einen Zustand, bei dem der Patient durch beruflichen oder privaten Stress derart belastet ist, dass sich im hohen Maße emotionale Erschöpfung einstellt und die Leistungsfähigkeit erheblich reduziert ist”, definiert Medizin-Nobelpreisträger Professor Dr. Thomas C. Südhof.

Die betroffenen Patienten haben nicht nur mit ihrer Erkrankung zu kämpfen, sondern mit massiven Versorgungsdefiziten im deutschen Gesundheitssystem. Drei von vier Burnout-Betroffenen mit schweren Depressionen erhalten durch den bestehenden Versorgungsmangel keine den aktuellen Behandlungsleitlinien entsprechende Therapie.

Experten gehen davon aus, dass bis zu 100.000 Menschen in Deutschland jedes Jahr an einem Burnout erkranken und sogar jeder Dritte in seinem Leben einmal mit einer seelischen Krise konfrontiert werden wird. Die Diagnose “Burnout” ist längst zur Volkskrankheit geworden.


Quelle: http://www.esanum.de

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